Österreich Florin Gulden LMU

1) Bekanntheit - Namen - Herkunftsland
Die Münze Österreich begann ab Anfang der 1950er Jahre mit der Nachprägung zweier historischer Goldmünzen, der 4 Gulden und der 8 Gulden-Goldmünze. Diese Nachprägungen tragen alle das Prägejahr 1892, in dem die letzten Originale hergestellt wurden. Die Goldmünzen haben sich einer großen Beliebtheit und Bekanntheit erfreut und enthalten einen Feingehalt von 900/1000.

2) Beschreibung der Münze
Die Vorderseite (Avers) zeigt den Kopf von Kaiser Franz Joseph I im Profil. Den Kopf des Monarchen ziert ein Lorbeerkranz, mit Blickrichtung nach rechts. Als Schriftzug ist "FRANCISCVS IOSEPHVS I D G IMPERATOR ET REX" (Franz Joseph I., Kaiser und König von Gottes Gnaden) zu erkennen. "D G" steht für "DEI GRATIA" (durch die Gnade Gottes/von Gottes Gnaden). Die Rückseite (Revers) ziert der kaiserlich-königliche Doppeladler mit Wappenschild. Das Wappentier trägt das Reichsschwert und einen Reichsapfel in seinen Krallen. Die Umschrift lautet "IMPERIVM - AVSTRIACVM". Auf Höhe der Krallen ist links davon der Nennwert "4Fl" (4 Florin) bzw. "8Fl" (8 Florin) und rechts davon "10Fr" bzw. "20Fr" (Franken) zu sehen. Der Rand ist glatt und trägt die Inschrift "VIRIBUS UNITIS" (mit vereinten Kräften).

3) Nennwert - Zahlungsmittel - Wert
Bei den Goldanlagemünzen handelt es sich um historische Sammlermünzen und sind kein offizielles Zahlungsmittel mehr.

4) Weitere Einheiten - Stückelungen
Andere Andere Einheiten, also Stückelungen wie in der nachfolgend dargestellten Tabelle gibt es nicht.

 

Nominalwert Gewicht Feingewicht Nennwert Prägejahre
4 Florin 3,22 g 2,90 g 4 Gulden 1870-1892
8 Florin 6,45 g 5,80 g 8 Gulden 1870-1892


5) Besonderheiten - Prägejahre - Geschichte - Auflage
Zwischen 1858 und 1865 wurden sogenannte "Vereinskronen" als Goldmünzen geprägt, doch ursprünglich war der Gulden im 19. Jahrhundert eine Silberwährung. Nach der Niederlage im Krieg gegen Preußen 1866 gehörte die Habsburger Monarchie nicht mehr zum Deutschen Bund. Man orientierte sich nun an der Lateinischen Münzunion (LMU), die 1865 von Frankreich, Italien, Belgien und der Schweiz gegründet wurde. Österreich schloss 1867 einen Vorvertrag zum Eintritt in die LMU ab, konnte sich jedoch nicht dazu durchringen, der Union offiziell beizutreten. Somit blieb der offizielle Beitritt aus. Dennoch brachte Österreich 1870 zwei Goldmünzen heraus, die ihren französischen Vorbildern, einer 10-Franc- und einer 20-Franc-Münze, in allen Eigenschaften gleichgestaltet waren. Im Jahr 1892 erfolgte in Österreich die Umstellung auf die Kronenwährung, die die Guldenmünzen ablöste. Die 4 Florin (Gulden) Münze erreichte 1977 ihre höchste Auflage mit 211.343 Stück und wurde letztmals 1999 geprägt. Die 8 Florin (Gulden) Münze hatte ihre Höchstauflage 1968 mit 336.719 Stück und wurde 1988 zum letzten Mal aufgelegt.

Gulden 4 Florin / 10 Franken

Gulden 4 Florin / 10 Franken

Gulden 8 Florin / 20 Franken

Gulden 8 Florin / 20 Franken